Donnerstag, 28. Juli 2011

Inspiration lauert überall!

Dieser Blog trifft einen Nerv, der bei mir schon seit längerem blank liegt. Das klingt jetzt mehr nach Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, als ich das beabsichtigt hatte - wobei man gute ZahnärztInnen sicherlich auch daran messen kann, inwiefern sie sich für sinnvolle Reparaturen des vorhandenen Zahnmaterials einsetzen oder lieber gleich runderneuern. Das ist aber wieder eine andere Geschichte.

Dinge wiederzuverwerten ist einerseits natürlich einfach richtig und an sich schon unterstützenswert. Das besonders Nette daran ist aber, dass es auch noch inspirierend und spannend ist. Während uns an allen Ecken regal- und schüttenweise seelenloser Ramsch angepriesen wird, haben wir die Wahl, uns immer wieder und hoffentlich auch immer öfter dagegen zu entscheiden und wenden uns dem zu, was schon vorhanden ist.

Wir stellen alte Dinge in neues Licht und in einen neuen Kontext. Die Dinge nehmen ihre alten Geschichten mit auf die neuen Wege und plaudern munter weiter in immer wieder neu zu erfindenden Sprachen. Manche scheinen in dem neuen Gewand ihre wahre Berufung gerade erst zu entdecken. Ein gutes Beispiel dafür sind etwa Kaffeedosen wie zB von Illy. Diese wegzuwerfen wäre ein grober Fehler! Sie dichten wirklich gut ab und eignen sich perfekt für die Aufbewahrung von Zucker, Mehl, Linsen, Bohnen, Gries oder allen möglichen Tees. Da ich die Funktionalität also nicht mehr sicherstellen musste, konnte ich mich der Behübschung der Dosen zuwenden.

Dosen-Mode

1. Einen Stoffrest in der Größe von Umfang mal Höhe der Dose zuschneiden. Beachte: zum Umfang noch 1,5 cm Nähzugabe dazurechnen, zur Höhe noch 3 cm.

2. Für eine leicht austauschbare Beschriftung habe ich noch ein rechteckiges Stück Klarsichtfolie an drei Seiten auf den Stoff genäht. Eine Seite bleibt frei, durch die man ein Stück Papier mit der Beschriftung reinschieben kann.

3. An der oberen und unteren Kante den Stoff zweimal umbügeln und festnähen, sodass ein Tunnel entsteht. Dann die seitliche Naht schließen.

4. Jetzt ein nicht zu dickes Band jeweils oben und unten durch den Tunnel fädeln (das geht am besten mit einer Sicherheitsnadel, an die ein Ende des Fadens gebunden wird)

5. Dose in das neue Gewand stecken und die Bänder festbinden, dann verrutscht nichts mehr.

So, das wär's einstweilen. Viel Spaß mit der Dosenmode!
Eure Frau Buntspecht

Donnerstag, 21. Juli 2011

"Nur nix wegschmeißen..."

"…des könnt' ma ja no brauchen!", ist ein gefügeltes Wort meiner Familie, in dem aber oftmals auch etwas Spott mitschwingt. Trotzdem: Die oft auch ein wenig belächelte Sammelleidenschaft meines Vaters, was Nützliches und (Wieder-)Verwertbares betrifft, hat mich definitiv angesteckt. (Oder sollte ich eher von Vererbung von Urgroßvater über Vater zu Tochter sprechen?)

Ein Paradebeispiel für die Wiederverwendung von etwas, das eigentlich weggeworfen werde hätte können, ist die Geschichte meiner Gürtelschnalle. Durch die Kombination aus billiger Fertigung und blödem Herumspielen meinerseits ist der Dorn der Schnalle abgebrochen. Zuerst gefrustet kam mir dann aber die Idee, meinen findigen (und sammlerischen) Vater um Rat bzw. um Reparatur zu fragen. Der hat nicht lang gefackelt und ein wenig getüftelt und hier ist das Ergebnis:


Der kaputte Dorn wurde durch einen dicken Aluminiumdraht ersetzt (der auf den ersten Blick nicht auffällt und sich im wahrsten Sinne des Wortes auch im täglichen Gebrauch harmonisch einfügt). Nach der Einleitung ist wohl klar, dass Papa den in seinem Fundus aufgetrieben hat.


Interessantes Detail am Rande: Ursprünglich war der Draht das „Gasstangl“ eines Citroën 2CV. Viele Jahre war der 2CV (oder aus dem Mund meines kleinen Bruders „die swaze Frau“) unser Familienauto und das nicht zuletzt deshalb weil sich vieles daran selbst reparieren ließ…

Ich seh' schon: einmal losgelegt führt schnell ein Thema zum anderen. Das fängt ja gut an und regt hoffentlich zum Mitmachen an!

Viel Spaß beim Bloggen, Maria


Mittwoch, 20. Juli 2011

Repair - reuse - recycle - reduce


Willkommen! Tervetuloa!
Ein neuer Blog! :-) Die Idee hat schon einige Zeit gegärt und heute kam der letzte notwendige Schubs - doch dazu später!

Repair - reuse - recycle - reduce - schon im letzten Jahr habe ich dazu etwas geschrieben (siehe Strickschick - mein einfacher Luxus). Der Slogan gefällt mir und taucht immer wieder auf. Es passt soviel rein und gerade in letzter Zeit habe ich viele gute Anregungen dazu bekommen.

Auch schon seit dem letzten Jahr trage ich mich mit der Idee, ein Kränzchen zum Thema einzuberufen: Eine lose Runde von Menschen, die sich mit dem Themenkreis aktiv auseinandersetzen möchten trifft sich regelmäßig, wahrscheinlich privat. Mal wird etwas gebastelt (z.B. aus PET-Flaschen), mal wird eine alte Handarbeitstechnik (wieder)erlernt (Bspw. Socken stopfen – wie gerne möchte ich das können!), ein andermal wird zu einem Thema diskutiert, vielleicht mit einer extra eingeladenen Expertin. Soweit die Idee – der Rest entsteht dann im Tun.

Bis es soweit ist, fangen wir nun also einfach virtuell an. Maria und ich beginnen, vielleicht schließen sich andere an und bloggen mit. Alles, was zum Themenkreis passt: Konkrete Anregungen, schöne Beispiele, grundsätzliche Überlegungen, weiterführende Literatur in Netz und Papier.

Zu guter Letzt noch zum heutigen auslösenden Moment: Seit Tagen schmökere ich in zwei guten Büchern zum Thema (mehr dazu demnächst) und erst heute Früh ist es mir aufgefallen. Meine Oma (natürlich! Die Sparmeisterin!) hat mir ein Glas Erdbeermarmelade geschenkt; das Glas ist wiederverwendet, klar, aber das Beste ist das Etikett: Eines der Randstücke eines Briefmarkenbogens, fein säuberlich aufgeklebt (hält das auf dem Deckel tatsächlich nur mit Spucke?) und beschriftet. Das habe mir heute erst bewusst gesehen und es hat mich so beflügelt, dass in rund zehn Stunden daraus dieses Blogprojekt mit Maria gemeinsam wurde. :-)

Viel Spaß beim Lesen, Kommentieren und Mitschreiben!
Auf bald, Daniela